Jährlich erkranken ca. 500.000 Menschen in Deutschland an Krebs und sind häufig mit den langfristigen Folgen der Erkrankung konfrontiert. Menschen mit einer Krebserkrankung leiden häufig unter psychischen Belastungen. Unter diesen befinden sich vielfach auch Menschen mit Migrationshintergrund, die aktuell ca. 24% der Bevölkerung Deutschlands ausmachen. Bei Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere bei denjenigen aus dem Nahen und Mittleren Osten, ist nur wenig über psychoonkologische Unterstützungsbedarfe und Angebotsnutzung bekannt.
Ziel des Projektes ist es, Strukturen und Prozesse beim Umgang mit psychischen Belastungen von Krebspatient*innen und ihren Angehörigen mit Migrationshintergrund zu untersuchen. Dabei soll der subjektive Bedarf an professioneller psychoonkologischer Versorgung bei Migrant*innen, insbesondere bei Patient*innen aus dem Nahen und Mittleren Osten und ihren Angehörigen, erfasst werden. Weitere Aspekte der Studie sind die Untersuchungen von Versorgungswünschen, der psychischen Belastung, der Schwierigkeiten bei der Identifizierung des psychoonkologischen Versorgungsbedarfs und der weiteren Versorgung (z. B. Weitervermittlung an Fachärzt*innen) von Patient*innen und Angehörigen mit Migrationshintergrund. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Versorgung von Krebspatient*innen zu verbessern und Barrieren und Hemmnisse abzubauen.
Es wird ein multimethodaler Ansatz (mixed methods) im Projekt verfolgt. Dabei greift das Projekt qualitative und quantitative Formen der Befragung auf, indem Interviews sowie Fragebögen eingesetzt werden, um sowohl Ärzt*innen als auch Patient*innen und ihre Angehörigen zu befragen. Die Interviews werden in der jeweiligen Muttersprache der Patient*innen durchgeführt und dann ins Deutsche übersetzt. Fragebögen werden ebenso mehrsprachig bereitgestellt.
Das Projekt wird über zwei Jahre gefördert durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe.